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Sehenswert


Aussichtspunkte

Leineberglandbalkon

Einen wunderbaren Blick von oben, dazu noch mit einem Dach über dem Kopf, hat man vom Leineberglandbalkon am Duinger Berg auf die Dörfer des Külftals.

Der Leineberglandbalkon ist eine von der ehemaligen Samtgemeinde Duingen finanzierte Schutzhütte im Leinebergland, die auf der Ostseite des Duinger Berges und in unmittelbarer Nähe des Lübbrechtser Steinbruches über dem Külftal liegt. Auf alten Fundamenten des Steinbruchs entstand eine 6,30 m x 5,60 m große Hütte, von deren 303 m über dem Külftal hängendem Balkon man eine wunderbare Aussicht über die Landschaft des nordöstlichen Leineberglandes und die darin liegenden Dörfer hat. Sie ist mit festen Sitzbänken und Tischen ausgestattet und lädt zu Erholungspausen ein. Bei gutem Wetter und klarer Sicht sind in der Ferne Hannover, Alfeld und sogar der Brocken zu sehen.

Beim Bau dieser Schutzhütte mit Aussicht waren die Mitglieder des Heimatvereins Külftal und somit auch Rotter Bürger*innen tatkräftig dabei. Auch die Patenschaft für die Schutzhütte mit Balkon in luftiger Höhe hat der Heimatverein Külftal übernommen.

Der Leineberglandbalkon ist zu Fuß und mit dem Fahrrad problemlos zu erreichen, denn er liegt als Kreuzungspunkt auf mehreren Wanderrouten der Region: dem Ith-Hils-Weg, dem Kansteinweg und den Pottlandwegen DU1 und DU3. Geplant ist außerdem eine Anbindung an den Königsweg Brüggen – Höxter.

Von Rott aus startet man am besten am Wanderparkplatz Ahe zwischen Rott und Marienhagen. Von dort aus ist der Weg gut ausgeschildert

Darüber hinaus erhält man unter Tourenplaner auf der Website des Leinebergland-Tourismus hilfreiche Informationen zu dieser und vielen interessanten Wanderrouten in der Region.


Monumente

Ehrenmal

Zu finden: am Eingang zum Friedhof am östlichen Ortsausgang

Das Ehrenmal für die Gefallenen ihres Dorfes haben die die Bewohner des Dorfes unter Bäumen am Eingang zum Friedhof am östlichen Ortsausgang aufgestellt. Hier gedenken sie der Opfer der beiden Weltkriege, deren Namen in einen Sandsteinsockel und eine Steinplatte eingearbeitet sind.

Rotter Kreuzstein/Conradusstein

Zu finden: Am Kreuzkamp, etwa 2,25 km nördlich und außerhalb des Ortes an der Straße nach Marienhagen. Das Steinkreuz steht an einem links abzweigenden Feldweg, dem man etwa 70 m folgt, unter einem Baum.

Der Rotter Kreuzstein ist ein auch als Scheibenkreuz bezeichnetes steinernes Flurdenkmal, das nach Aussage des Heimatforschers Wilhelm Barner viele Jahrzehnte unbeachtet „im Pflaster der Dungstatt des Sieversschen Hofes (...) eine wenig würdige und sinnvolle Verwendung“ fand. Dieser Stein „ruhte dort, ohne Gefahr zu laufen, zerstört zu werden ...“ Als er dort schließlich entdeckt wurde, war den Rottern schnell klar, dass es sich bei diesem Scheibenkreuz um einen besonderen Fund handelte. Man stellte ihn dort wieder auf, wo er aller Wahrscheinlichkeit nach einst schon gestanden hatte – am Kruizekamp (Kreuzkamp).

Nach Barner gehören Scheibenkreuze zu den ältesten Kreuzsteinen, die als Sühnezeichen „für den am Ort Erschlagenen, im Zweikampf Gefallenen oder sonstwie zu Unrecht ums Leben gekommene“ aufgestellt wurden. Scheibenkreuze sind Steinscheiben, die auf einem nach unten breiter werdenden massiven Steinsockel stehen. In die Steinscheibe wurde ein Radkreuz eingemeißelt, aus dem anschließend ein Kreuz plastisch herausgearbeitet, der Steinkreis durchbrochen und somit aufgelöst wurde. Viele Kreuze wurden auch zusätzlich durch weitere Zeichen wie Beil, Pflugschar oder Spaten verziert.

Das Rotter Steinkreuz, dessen Entstehungszeit Barner auf „1200 oder gar früher“ schätzt, hat einen Durchmesser von 102 cm und eine Höhe von 125 cm. Die runde Steinplatte ist 16 cm dick. Auf der Vorderseite ist das Radkreuz zu erkennen, während sich auf der Rückseite der Platte ein schlichtes Balkenkreuz befindet. Über dem Querbalken des Radkreuzes ist der Name CONRADUS zu erkennen, davor ein Kreis, der durch einen diagonal-senkrecht verlaufenden Strich geteilt wird. Barner deutet dieses Zeichen als altertümliche Abkürzung des Wortes ora (lat. für „bete“) und somit als Aufforderung, des gewaltsam zu Tode gekommenen Conradus im Gebet zu gedenken.

Gedenkstein

Zu finden: Am Kreuzungspunkt der Straßen nach Rott/Lübbrechtsen/Hoyershausen – dort, wo die K412 von Rott kommend auf die K409 nach Lübbrechtsen bzw. Hoyershausen trifft.

Um ihre enge Verbundenheit auch nach außen zu bekräftigen, haben die drei Orte Rott, Lübbrechtsen und Hoyershausen am Kreuzungspunkt ihrer Verbindungsstraßen 2004 einen Gedenkstein aufgestellt.


Historische Baulichkeiten

Kapelle

Zu finden: Rotter Dorfstraße, hinter der alten Schule

Die Kapelle von Rott, eine kleine, weiß verputzte Bruchsteinkirche aus Steinen der Brüche des Duinger Berges, trägt ein Pfannendach, auf dessen Westende sich ein vierseitiger Dachreiter mit Zeltdach, Kugel und Wetterfahne befindet. Sie liegt etwas versteckt hinter dem großen ehemaligen Schul- und Lehrerhaus. Die Kapelle ist das älteste Gotteshaus des Kirchspiels Hoyershausen, zu dem es auf Grund seiner Lage im Külftal und nach Aufzeichnungen aus dem Jahr 1588 ebenso wie die Kapellen der Nachbarorte gehörte.

Die Jahreszahl 1564 über der Eingangstür gibt eindeutig Auskunft über die Entstehungszeit der kleinen Kapelle. Diese eher unauffällige Eingangstür auf der Südseite führt in den Innenraum. Der Eingang bietet jedoch eine Besonderheit, die dem Kirchenbesucher vermutlich auf den ersten Blick nicht auffällt.

Bei genauer Betrachtung entdeckt man kleine senkrechte Rillen und Unregelmäßigkeiten in den sonst glatten Gewändesteinen, die sich mit bloßer Hand auch ertasten lassen. Nach Aussage von Günter Jahns, dem Stadtarchivar Duingens, weisen diese auch als Wetzrillen bezeichneten Vertiefungen und Abschleifungen auf einen uralten Brauch hin. „So wurde durch Schaben oder Bohren (z.B . mit der Spitze eines Messers o.ä.) an Steinen von besonderer Bedeutung Steinmehl gewonnen, um dieses im Rahmen der Volksmedizin gegen bestimmte Krankheiten einzusetzen ... Daneben gibt es die Deutung, dass durch Schleifen von Messern oder Schwertern diese symbolisch entweder scharf (vor einem Kampf/Kriegszug) oder stumpf (vor dem Eintritt in die Kirche) gemacht werden sollten.

Im Volksmund wurden die senkrecht verlaufenden Rillen auch als überdimensionale Kratzspuren eines teuflischen Ungeheuers gedeutet.

Nach Ansicht von Jahns kann man die Rotter Kapelle mit diesen Wetzrillen am Eingangsportal in eine Reihe mit zahllosen Kirchenbauten stellen, denn sie sind europaweit zu beobachten und auch in nicht weit entfernt liegenden Kirchen wie dem Braunschweiger Dom oder dem Pfortenhaus von Kloster Loccum zu erkennen.

Im Inneren der Kapelle liegt unmittelbar als Eingangsstein der mittlerweile und zwangsläufig stark abgetretene Grabstein des 1836 verstorbenen Rotter Lehrers Wesch.

Jeweils ein rechteckiges und zum Teil noch bleiverglastes Fenster auf der Nord- und der Südseite sowie eine kleine Fensteröffnung im Osten bringen Tageslicht in den Kirchenraum.

Auf der Südseite der Kapelle steht die farbkräftige und ungewöhnlich gestaltete Kanzel, die 1826 erneuert wurde. Informationen zu Herkunft, Werkstatt oder Künstler sind leider nicht bekannt.

Aus demselben Jahr stammt vermutlich auch das hölzerne in Rot, Schwarz und Gold bemalte Altarretabel in Renaissanceformen mit dreieckigem Giebel. In dessen Zentrum hängt ein gerahmtes Gemälde, das die Kreuzigung Christi zeigt und von zwei Pilastern flankiert wird.

Im Jahre 1931 wurde die Decke der Kapelle restauriert. Die letzte umfangreiche Restaurierung ihrer kleinen Kirche übernahmen Dorfbewohner 2006 durch ihr Engagement und in Eigenleistung zu großen Teilen selbst. Die Dorfgemeinschaft setzt sich nach wie vor für den Erhalt ihres kleinen Gotteshauses ein.

Obwohl die Kapelle von Rott die älteste des Kirchspiels war und die Rotter für ihre Selbstständigkeit kämpften, war sie immer Filialkirche der Mutterkirche in Hoyershausen. Dort wurden Gottesdienste, Taufen, Trauungen und Beerdigungen abgehalten. Aus der Festschrift „Das Kirchspiel Hoyershausen“ zum 200-jährigen Bestehen der Kirche von Hoyershausen aus dem Jahre 1953 ist jedoch zu erfahren, dass die Rotter sich schließlich mit ihrer „Halsstarrigkeit“ durchsetzten und seitdem die 1617 gegossene Bronze-Glocke zweimal jährlich zum Gottesdienst mit dem Pastor aus Hoyershausen läutete. Betstunden wurden 1685 „auf inständiges Anhalten der Rhoder in ihrer Kapelle gestattet und von dem Hoyershäuser Schulmeister gehalten.“ – „Ob Brot und Wein schon damals in den Kapellen gereicht wurden, lässt sich aus den Verzeichnissen der Abendmahlsgäste von 1643 – 60 nicht feststellen.“ Regelmäßige Abendmahlsfeiern fanden sowohl in Rott als auch in den anderen Filialkapellen offensichtlich erst seit 1827 statt. In Rott waren dies die Hagelfeier und der Erntedankgottesdienst. Trauungen und Taufen wurden erst nach dem 1. Weltkrieg üblich.

Einen eigenen (kommunalen) Friedhof am Ostrand des Ortes erhielt Rott erst 1892.

Auch heute gehört Rott zur Kirchengemeinde Hoyershausen. Die Kapelle in Rott dient nicht nur als Gottesdienst-, sondern auch als Ausstellungsraum. Regelmäßig finden Ausstellungen von Künstlern aus der Region statt.

Die Kapelle ist samstags und sonntags von 8 – 18 Uhr geöffnet.

Schulhäuser

Zu finden: Rotter Dorfstraße 11 und 13

Bevor Rott eine eigene Schule hatte, wurden die Kinder des gesamten Kirchspiels in Hoyershausen unterrichtet, wo es schon 1565 eine Schule gab. Für den Unterricht war der Küster der Kirche verantwortlich.

Für Rott wird 1745 zum ersten Mal ein Schulmeister erwähnt. In der Ortsmitte sind zwei Schulhäuser erhalten geblieben. Das größere der beiden Gebäude, ein Fachwerkhaus, wurde 1846 erbaut und diente gleichzeitig auch als Wohnhaus für den Lehrer von Rott.

Auf derselben Straßenseite und diesem Gebäude direkt gegenüber liegend entstand später ein weiteres, kleineres Schulhaus, das in seiner schmucken Bauweise untypisch für ein Schulgebäude ist. Dieses nutzen die Rotter heute als Dorfgemeinschaftshaus und hier befindet sich im überdachten Eingangsbereich auch die Tourist-Info des Dorfes mit Broschüren, Wanderkarten und einem öffentlichen Bücherschrank.

Siehe auch http://www.heimatvereinkuelftal.de/informationen/berichte/

Mehrere Dreiseit-Höfe

Zu finden: Rotter Dorfstraße

Ähnlich wie seine Nachbarorte im Külftal war auch Rott immer ein Bauerndorf. Die nur noch zu einem kleinen Teil bewirtschafteten Hofstellen prägen jedoch noch heute das Ortsbild. Aber aus dem Milchviehdorf ist ein Pferdedorf geworden, denn gleich drei Betriebe haben sich der Pferdzucht verschrieben.

Im Betrieb des ehemals zu Rott gehörenden Forstamt Ahe betreiben die Bewohner eine Hannoveraner-Pferdezucht, wie am klassischen Brandzeichen am Stallgebäude sofort zu erkennen ist. In Rott selbst hat sich ein Betrieb auf die Zucht von Quarter Horses spezialisiert.

Ehemaliges Forstamt Marienhagen

Zu finden: Am Thie 3

Ein noch immer vorhandenes Hinweisschild weist den Weg zu einem der schönsten alten Höfe Rotts, der ehemaligen Revierförsterei Marienhagen. Die zugehörigen Gebäude sind heute Eigentum des nicht mehr berufstätigen Revierförsters, der sein Wohnhaus liebevoll restauriert hat und das Gelände zu einem idyllischen Garten verwandelt hat.

Ehemalige Post

Zu finden: Rotter Dorfstraße 21

Kurz vor dem Ortsausgang Richtung Hoyershausen steht ein kleines und schön saniertes Fachwerkhaus, in dem sich früher die Poststelle von Rott befand. Das ist heute nur noch am alten Postschild zu erkennen. Das Haus ist nun privates Wohnhaus und die Poststelle schon lange geschlossen. Allen Briefeschreiber*innen von Rott ist nur der Postkasten am Dorfgemeinschaftshaus geblieben.

Altes Forsthaus Ahe

Zu finden: Ahe 1 (an der Kreisstr. 429 zwischen Lübbrechtsen und Marienhagen)

Auf dem Weg von Rott Richtung Marienhagen passiert man das alte Forsthaus Ahe mit den zugehörigen Arbeiterhäusern, die ehemals von Forstarbeiterfamilien bewohnt wurden. In der Siedlung Ahe, die zu Rott gehört, lebt heute kein Förster mehr. Der derzeitige Besitzer betreibt hier erfolgreich eine Hannoveraner Pferdezucht.

Kurz hinter dem alten Forsthaus zweigt ein Weg zum gleichnamigen Wanderparkplatz ab. Von hier aus kann man über unterschiedliche Wege den Duinger Wald und die Umgebung erkunden. Nähere Erläuterungen findet man auf einer am Parkplatz aufgestellten Wanderkarte. Auch den Leineberglandbalkon kann man von hier aus gut erreichen.